Warum es heute so wichtig ist, sein Unternehmen nach innen und außen positiv zu vermarkten – kurz: Employer Branding
Employer Branding ist laut Wikipedia einfach übersetzt die Arbeitgebermarkenbildung und für die Deutsche Employer Branding Akademie ist es “die identitätsbasierte, intern wie extern wirksame Entwicklung und Positionierung eines Unternehmens als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber.”
Beide treffen den Kern, aber wozu brauche ich das überhaupt und was bringt es mir und meinem Unternehmen?
Die Idee zu einer Arbeitgebermarke entstand bereits in den 90er Jahren. Damals gab es eine Verknappung an qualifizierten Fach- bzw. Führungskräften. Aktuell stehen zahlreiche Firmen wieder vor dieser Knappheit und es geht mehr denn je darum, wie man als Arbeitgeber wahrgenommen wird – nach innen wie nach außen. Wie sprechen unsere Mitarbeiter über uns – positiv, negativ – wie kann ich darauf Einfluss nehmen? Wie setze ich mich als attraktiver Arbeitgeber nach außen in Szene bzw. wie hebe ich mich auf dem Markt von anderen ab. Alles zusammen zielt – neben der Imagebildung – darauf ab, die Suche nach Personal effektiver und effizienter zu gestalten, die Qualität der Bewerber zu erhöhen und die Zufriedenheit des bestehenden Personals zu steigern, um diese langfristig an das Unternehmen zu binden und somit wettbewerbsfähig zu bleiben.
Wichtig ist Authentizität, nur dann hat die Marke Bestand. Stellt in eurem Team kritische Fragen und legt eure Werte fest: Was sind eure Alleinstellungsmerkmale, was sind eure Werte und werden diese im Unternehmen überhaupt kommuniziert, gelebt und weitergetragen?
Stimmen das Selbstbild (interne Wahrnehmung und Bewertung des Unternehmens durch Mitarbeiter) und das Fremdbild (Meinungen, Bewertungen und Bekanntheitsgrad von Außenstehenden) überein? Wie stehen Bewerber und Mitarbeiter zu eurem Unternehmen – warum bewerben sie sich, würden sie sich wieder bewerben und was sagen ehemalige Mitarbeiter über das Unternehmen? Bin ich überhaupt sichtbar für Jobinteressenten bzw. tue ich genug, um mich zu zeigen?
9 einfache Schritte im Employer-Branding-Kosmos:
- Alleinstellungsmerkmal analysieren, finden und leben auf allen Unternehmensebenen.
- Ihr engagiert euch in eurem Kiez oder organisiert jedes Jahr einen Firmenlauf – tue Gutes und rede darüber.
- Mitarbeiter zu Markenbotschaftern machen – die Mitarbeiter sind zufrieden, identifizieren sich mit dem Unternehmen aber können das nicht effizient nach außen tragen – gebt ihnen was an die Hand, formuliert eine interessante Kurzvorstellung, wie Beschäftigte ihren Arbeitgeber beschreiben können.
- Netzwerken – baut ein Intranet für den internen Austausch über alle Abteilungen auf, besucht Unternehmernetzwerke, pflegt eure Social-Media-Kanäle und besucht Messen.
- Karriereseite regelmäßig pflegen – ihr sucht internationale Bewerber, dann sollte eure Seite auch mehrsprachig verfügbar sein.
- Vereinfachte Prozesse – erleichtert es Bewerbern so simple wie möglich über eure Seite eine Bewerbung abzugeben und nutzt innovative Jobportale über die man sich direkt und unkompliziert bewerben kann.
- Stellt euch dem Wettbewerb – beteiligt euch aktiv an Arbeitgeberrankings und checkt euren Stellenwert in Arbeitgeberbewertungsportalen um eventuell souverän auf nachteilige Bewertungen reagieren zu können bzw. konstruktiv mit Kritik umzugehen.
- Benefit – individuell ausgewählt und passend kommuniziert sind diese “weichen Extras” sowohl zur Mitarbeiterbindung als auch zur Neugewinnung ein nicht zu unterschätzender Faktor. Gesundheitsvorsorge, Remote work, Getränke-Flatrate, Firmenwagen, Jobticket (ÖPNV) oder Kinderbetreuung – am besten gemeinsam Lösungen entwickeln.
- Entwicklungschancen – je nach Firmengröße gibt es kleine und große Aufstiegschancen, aber Mitarbeiter wollen ihre Arbeit geschätzt wissen und sich weiterentwickeln – hier Perspektiven aufzeigen und Zukunftsaussichten.
Wichtig ist eine regelmäßige Erfolgsmessung. Vor dem Employer-Branding-Prozess festgelegte Ziele könnten sein, Bewerber schneller zu finden oder die Fluktuation zu senken – nehmt das in euer Controlling mit auf und prüft es in festen Intervallen. Und wichtig bleibt die Authentizität – mehr Schein als sein wird schnell zum Bumerang.
Quellenangabe:
qualitrain.net
aufgesang.de